Die
Sorge um negative Gesundheitliche Auswirkungen von elektromagnetischen Wellen
sollte ernst genommen werden Die Angst unspürbarer und unsichtbarer Energieeinwirkung
auf den Menschen - landläufig als
"Elektrosmog" bezeichnet - ist weit verbreitet. Unbehagen und
Krankheiten werden des Öfteren den elektromagnetischen Feldern, verursacht durch
die Stromversorgung oder den Radiowellen, zugeschrieben. Darum wird
Spannungsfreischaltung in Wohnräumen (Bioinstallation) von vielen
Elektroinstallateuren seit Jahren angeboten. Aber
Bestrahlung in verschiedenen Frequenzbereichen bei unterschiedlichen Gebrechen
oder bei Untersuchungen sind in der Medizintechnik weit verbreitet und dienen
dazu den Menschen zu heilen.
Dass elektromagnetische Felder den menschlichen
Körper beeinflussen, steht außer Frage. Unmittelbare und eindeutige
Auswirkungen auf den Menschlichen Organismus, lassen sich aber erst bei
Intensitäten beobachten, die um Größenordnungen über den gesetzlichen
Grenzwerten liegen. Inwieweit relativ schwache Felder gefährlich oder
ungefährlich sind, ist in zahlreichen Studien erforscht worden. Die
Fachliteratur nennt eine Vielzahl von Ergebnissen, aus denen einander
widersprechende Schlussfolgerungen gezogen werden können. Gerade die
Widersprüchlichkeit ist es, die es einem so schwer macht, darüber zu urteilen,
ob und inwiefern elektromagnetische Wellen schädlich sind. Dem Einfluss
verschiedener Umweltfaktoren, wie z.B. die Ernährung, die Luftverschmutzung und
der Stress, wird meiner Meinung nach, in manchen Studien zu wenig Bedeutung
beigemessen. Die Wissenschaft konnte noch keine eindeutige, gesicherte Antwort
auf die Frage des Zusammenhanges zwischen dem "Elektrosmog" und der
menschlichen Gesundheit geben. Es wäre gut zu wissen, dass oberhalb
einer gewissen Schwelle gesundheitliche Störungen mit berechenbarer
Sicherheit auftreten und unterhalb derselben nicht. Es bräuchten sich die
Menschen nur nach diesen Werten zu richten, um beschwerdefrei die Vorzüge der
modernen Elektronik nützen zu können.
So
ist das Thema zur Glaubenssache geworden. Ein Teil der Glaubensgemeinschaft
sieht in den Mobilfunkbetreibern und korrupten Politikern die Bösen, die den
Profit über die Gesundheit der Menschen stellt. Dabei wird übersehen, dass sich
ein lukrativer Markt gebildet hat, der von dieser Sicht der Dinge profitiert.
So wird allerlei Tand verkauft, wie beispielsweise Gegenstände, die angeblich
Strahlen umlenken, „negative Energien
neutralisieren“ oder Elektrosmog
aufsaugen. Lauter Dinge, die jeglicher
physikalischen Grundlage entbehren. Der Unterschied zwischen professioneller
Messtechnik und derjenigen von Personen die beim Kunden Ängste schürt sind
frappant. Dort wo das Wissen fehlt, breitet sich der Aberglaube aus.
Ein
Bereich, der auch stark mit dieser Thematik verbunden ist, ist jener der
Psychologie. In Fällen, in denen die psychologische Komponente überwiegt, ist
eine objektive Betrachtung eines Sachverhaltes unmöglich. Plötzlich führt die
bloße Anwesenheit von Antennen in der Nähe zu Unbehagen, egal ob diese überhaupt
senden oder nicht. In manchen Fällen kann sich dieses Unbehagen bis zu einer
Krankheit steigern. Der Amateurfunker, der in manchen Fällen als Verursacher von „Strahlungen“ im Verdacht steht, ist oft selbst Opfer vom „Elektrosmog“. In der Fachliteratur wird dieser als „man made noise“ bezeichnet. Bei der Berechnung von Mindestfeldstärken zum Empfang von Signalen, muss diesem Rechnung getragen werden. Dieser „Störpegel“ wird vor allem durch die Haushaltselektronik verursacht und belegt weite Teile des Frequenzspektrums. Das Betreiben einer ferngesteuerten Funkstation an einem Ort wo noch schwache Signale empfangen werden können gewinnt an Bedeutung. In dieser Einöde kann sich dann der Funkamateur mit dem „elektrosensiblen Strahlenflüchtling“ an einen Tisch setzen.
Die Frage bleibt
offen ob die beiden sich dann streiten oder gegenseitig bedauern werden.
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