Montag, 28. April 2014

SWR und Verluste - ein Beispiel


Eines Tages ging OM Kellergeist seinen Freund OM Waldheini besuchen. Sie beschlossen gemeinsam ein paar QSO’s auf dem 30 mB zu machen. Zu diesem Zweck hatte OM Waldheini einen Dipol gespannt und speißt diesen mit 20m RG 213. Vor seinem RTX hat Waldheini eine „Mathbox“ mit eingebautem SWR-Meter. Mit dieser tunt er die Stehwelle auf 1:1 für den RTX.

So weit so gut. Plötzlich fiel OM Kellergeist nichts besseres ein als beim SWR-Meter herumzufummeln und auf die Stellung „true“ zu schalten, mit der man das SWR vor dem Antennenanpassgerät messen kann.  Mit Entsetzen stellte er fest, dass Waldheinis Monobanddipol ein SWR von 1:4 hat – von „Resonanz“ auf dem 30 mB konnte kaum die Rede sein.

Zwischen den beiden OM entwickelte sich nun eine Diskussion darüber wie „schlimm“ das ist und die Frage tauchte auf, um wieviel „S-Stufen“ stärker die Gegenstation OM Waldheini empfangen würde, wäre seine Antenne resonant (SWR von 1:1). 

Gute Frage.

Ein Blick in den „Rothammel“ verrät uns, dass das RG 213 bei 10 MHz und 20m länge einen Verlust von 0,4 dB aufweist.
Nachstehendes Diagramm gibt Aufschluss über das SWR an der Antenne:

In unserem Fall: Bei SWR 1:4 bei der Funkstation und einem Kabelverlust von 0,4 dB erhalten wir ca. ein SWR von 1:5 an der Antenne.

Das nächste Diagramm gibt Auskunft über die zusätzlichen Verluste die durch das SWR an der Antenne verursacht werden.


In unserem Fall: Bei einem SWR an der Antenne von 1:5 und einem Leitungsverlust von 0,4 dB ergibt sich ein zusätzlicher Verlust von 0,55 dB.

Die gesamtverluste belaufen sich somit auf 0,4 dB Kabelverlust + 0,55 dB "SWR-Verlust". Zusammen also 0,95 dB.

Eine "S-Stufe" (unter S 9) sind 6 dB. Das bedeutet, dass in unserem Fall die Gegenstation von OM Waldheini diesen aufgrund seiner nicht resonanten Antenne um 1/6-S-Stufe leiser empfangen kann - was praktisch vernachlässigbar ist!

Nachdem unsere beiden OM's das geklärt hatten funkten sie unbekümmert los.

Und wenn sie nicht gestorben sind, funken sie noch heute.
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P.S.: dies gilt nicht für Richtantennen. Denn diese verlieren außerhalb ihrer Betriebsfrequenz die Richtwirkung.
Die beiden Diagramme stammen aus älteren Ausgaben des "ARRL-Handbook".

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